Warum du immer wieder in dieselben Beziehungsmuster fällst

Es gibt Menschen, die sagen, sie hätten einen bestimmten Typ. Was diese Menschen meist nicht erwähnen, ist, dass dieser Typ sie zuverlässig an die Wand fährt. Und trotzdem findet man sich Monate später wieder mit genau so einer Person auf dem Sofa, die dieselben Sätze sagt wie die letzten drei Katastrophen davor. Wenn du das liest und innerlich leicht pikiert die Stirn hebst, bist du in guter Gesellschaft. Wir alle haben irgendein Muster, das uns wie ein tükischer Magnet anzieht, sogar wenn wir uns geschworen haben, dass wir diesmal wirklich etwas ganz anderes wollen.

Der Grund dafür ist selten eine geheime Schwäche, sondern eine Art innerer Autopilot, der sich jedes Mal meldet, wenn sich etwas vertraut anfühlt. Vertraut ist jedoch nicht dasselbe wie gesund. Das weisst du selbst. Aber während dein Kopf nüchtern durchrechnet, warum Person A komplett ungeeignet ist, drückt dein Nervensystem schon längst auf Start und sagt, dass es sich irgendwie gut anfühlt. Gut wie das alte Sofa von deinem Onkel. Man weiss, es ist durchgesessen, aber man sinkt trotzdem immer wieder rein.

Ein grosser Teil dieser Muster entsteht aus dem Wunsch nach Kontrolle. Nicht Kontrolle im dominanten Sinn, sondern Kontrolle im Sinne von Vorhersehbarkeit. Wir wählen oft das Bekannte, weil das Unbekannte uns auf einer tiefen Ebene mehr stresst als die Gefahr, mit dem Bekannten wieder auf die Nase zu fallen. Wenn du also merkst, dass jemand dich getriggert anspricht und du gleichzeitig denkst, dass du diese Geschichte schon einmal erlebt hast, dann hat dein System bereits entschieden, bevor dein Verstand protestieren konnte.

Dazu kommt, dass ungelöste Themen aus früheren Beziehungen nicht einfach verschwinden. Man schliesst keine Kapitel ab, indem man sie ignoriert. Man schliesst sie ab, indem man sich anschaut, welchen Anteil man selbst an der Geschichte hatte. Und ja, manchmal will man das nicht. Man will lieber erzählen, dass der andere einfach ein mieses Verhalten hatte. Das stimmt vielleicht, aber gleichzeitig bietet jede Wiederholung eine Art Spiegel. Und dieser Spiegel ist oft der unfreundliche Typ, der die Wahrheit sagt, die man am liebsten nicht hören möchte.

Viele bleiben ausserdem an Menschen hängen, die eine starke emotionale Reaktion auslösen. Nicht weil diese Menschen besonders gut für sie wären, sondern weil diese Intensität wie ein Gefühl von Bedeutung wirkt. Als ob Drama gleich echte Verbindung bedeutet. Das ist ein Irrtum. Aber ein sehr hartnäckiger. Vor allem, wenn man gelernt hat, Liebe mit Chaos zu verwechseln. Ruhiges Interesse fühlt sich dann schnell langweilig an, obwohl es eigentlich das ist, was man gebraucht hätte.

Das Durchbrechen des Musters beginnt deshalb nicht mit einer Datingregel oder einer Liste von Eigenschaften. Es beginnt mit Ehrlichkeit. Mit der Bereitschaft, sich selbst so zu beobachten, wie man andere beobachtet. Und mit der Erkenntnis, dass man nicht weniger wert ist, nur weil man ein Muster hat. Muster sind menschlich. Sie sind nur gefährlich, wenn man glaubt, man seien frei davon.

Bevor du dich das nächste Mal fragst, warum du wieder vor einer vertrauten Katastrophe stehst, kannst du dich zuerst fragen, was genau dich angezogen hat. Welche Erinnerung war das. Welches Gefühl. Welche Lücke wurde damit gefüllt. Und ob du wirklich bereit bist, denselben Film noch einmal zu schauen. Denn nur weil ein Mensch das gleiche Chaos auslöst wie der letzte, muss man nicht mehr die Hauptrolle darin übernehmen.

Falls du das Ganze einmal in Ruhe und mit einer richtig tief gehenden Lupe betrachten möchtest, kannst du dir die Analyse ansehen, die dir genau diese Dynamik sauber auseinander nimmt. Sie heisst Deine tiefste Analyse und trifft dich genau dort, wo sich Wahrheit und Selbsterkenntnis begegnen.


Hinterlasse deinen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.